Vereinsgeschichte des „Turn- und Sportvereins" Eisenbach 1923 e. V.

Die Vereinschronik

Es war im Jahre 1923. Noch überall zeigten sich die Spuren des verlorenen l. Weltkrieges. Viele Eisenbacher blieben in der Fremde und verlegten ihre Wohnung an ihren Arbeitsort. Die meisten Männer unseres Dorfes aber waren arbeitslos. In dieser Zeit nahm der Fußballsport in Eisenbach seinen Anfang.

Am 17. September 1923 wurde der Fußball-Club „Vorwärts“ ins Leben gerufen. Die Gründungsversammlung fand in der Wirtschaft Steinebach statt, fast die gesamte Dorfjugend beteiligte sich an der Zusammenkunft.

Als Vorstandsmitglieder des neu gegründeten Vereins wurden gewählt:
  • 1. Vorsitzender: Josef Schmidt
  • 2. Vorsitzender: Peter Böcher
  • l. Schriftführer: Franz Bäcker
  • 2. Schriftführer: Georg Hartmann
  • l. Kassierer: Franz Hartmann
  • 2. Kassierer: Eugen Schwan
  • Spielleiter: Franz Kühn
Der Vorstand hatte kein leichtes Amt übernommen, besonders in der Anfangszeit gab es viele Schwierigkeiten zu überwinden. Ein Fußball stand dem Verein zu dieser Zeit noch nicht zur Verfügung, die Vereinskasse war leer. Die ersten Trainingsspiele wurden in den Wiesen unterhalb des Dorfes mit einem kleinen Gummiball ausgetragen. Nach Wochen des Sparens, an dem sich alle Mitglieder beteiligten, konnte dann der erste Fußball gekauft werden. Der Kaufpreis des Balles belief sich auf 725 Millionen Reichsmark (Inflationszeit). Die Anfangsschwierigkeiten aber waren lange noch nicht überwunden, dem Verein wurde polizeilich untersagt, die Wiesen weiterhin zum Fußballspielen zu benutzen.

Erst jetzt begann die eigentliche Bewährungsprobe für den neu gegründeten Verein. Nach langwierigen und zähen Verhandlungen gelang es, einen Platz auf dem Gelände einer stillgelegten Tongrube auf dem Berg zu finden, der in der Folgezeit spielfähig gemacht werden musste. In unermüdlicher Gemeinschaftsarbeit, an der sich alle Vereinmitglieder beteiligten, wurden Meter um Meter für den beabsichtigten Zweck nutzbar gemacht. Bohr- und Probelöcher waren auf dem Gelände bald nicht mehr zu sehen; auch die übrigen Erdarbeiten, die in der heutigen Zeit ohne die Inanspruchnahme von Maschinen nicht mehr auszuführen wären, machten durch die Mithilfe jedes einzelnen Mitglieds gute Fortschritte.

Es war ein großer Tag für den Fußball-Club „Vorwärts", als der Platz nach anstrengender und mühevoller Arbeit so angelegt war, dass auf ihm das erste Fußballspiel ausgetragen werden konnte.

Die Mannschaft von Oberselters, die damals bereits eine beachtliche Rolle im Fußballsport der näheren Umgebung spielte, war der erste Gegner. Die Mannschaftsaufstellung von Eisenbach lautete:
  1. Alfons Muth
  2. Alfons Erwe
  3. Peter Böcher
  4. Wilhelm Weichel
  5. Albert Michel
  6. Jakob Gattinger
  7. Franz Hartmann
  8. Bernhard Stahl
  9. Wilhelm Böcher
  10. Eugen Schwan
  11. Josef Schmidt
Die Spieler-"Kleidung" der ersten Vereinsmannschaft des Fußball-Club „Vorwärts" bot ein farbenfrohes Bild. Ein einheitliches Trikot war zu dieser Zeit noch nicht vorhanden. Jeder Spieler wählte als Sportkleidung das, was ihm zur Verfügung stand und zum Anziehen geeignet erschien. Leder- und Wickelgamaschen, Pullover, Unterhemden, Sporthemden - alles war vorhanden. Mit den Schuhen war es nicht anders, abgetragene und ausgetretene Arbeitsschuhe waren aus dem Spielgeschehen anfangs nicht wegzudenken. Diese Äußerlichkeiten spielten zur damaligen Zeit noch eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund standen die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Fast alle Ausgaben mussten durch freiwillige Spenden aufgebracht werden, die Einnahmen waren in den ersten Jahren sehr dürftig Die Sportplatzeinnahmen reichten allein nicht aus, um die notwendigsten Ausgaben zu tragen. Am 8. 6. 1924 wurden z. B. 7,25 RM an Eintrittsgeldern vereinnahmt; am 16. 11. 1924 waren es 4,25 RM. Die ersten Trikots (in den Vereinsfarben Grün-Weiß) wurden am 10. 10. 1924 gekauft, die Anschaffungskosten betrugen 60,50 RM.

Die Mitgliederzahl stieg von 68 im Jahre 1925 auf 88 Mitglieder im Jahre 1926. Die ersten Vereinsabzeichen wurden am l. 11. 1926 gekauft.

Der Fußball-Club „Vorwärts" gewann immer mehr an Bedeutung, er war mit seinen sporttreibenden Mannschaften in unserer näheren und weiteren Fußballheimat nicht mehr wegzudenken.

Im Jahre 1934 erlebte er durch den Zugang der Spieler der „Deutschen Jugendkraft" einen weiteren Aufschwung- Die l. Mannschaft errang die Meisterschaft der A-Klasse und gewann anschließend die 3 Aufstiegsspiele gegen Nassau, Michelbach und Friedrichssegen und stieg damit in die Bezirks-Klasse auf. Der Verein erlebte einen starken Aufschwung. Es wurde ein Fußball gespielt, der sich sehen lassen konnte; noch heute erinnert man sich gern an die spannenden und mitreißenden Spiele.

Die folgenden Jahre sahen den Fußball-Club „Vorwärts" aufblühen, bis im Herbst 1939 der 2. Weltkrieg die Fußballspieler unter die Fahne rief. Der Tod hielt blutige Ernte und viele Sportkameraden kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. Nach dem 2. Weltkrieg wurden auf Beschluss der Militär-Regierung zunächst alle Vereine aufgelöst. Nur zögernd begann nach und nach wieder die Vereinstätigkeit.

Am 19.8.1945 fand in „alten“ der Schule eine Zusammenkunft aller Sportinteressierter statt. Es wurde beschlossen, den Fußball-Club „Vorwärts" als „Turn- und Sportverein" wieder ins Leben zu rufen. Die Vorstandswahl erfolgte in der Generalversammlung am 26.8.1945. Bereits am gleichen Tage wurde auch der Fußballsport wieder aufgenommen. Unsere l. und 2. Mannschaft spielten gegen die gleichen Mannschaften von Niederbrechen auf dem Sportplatz in Niederbrechen.

1. Seniorenmannschaft 1948

In der Folgezeit wurde der Sportplatz wieder spielfähig hergerichtet. Es wurden neue Tore aufgestellt und oberhalb des Platzes Gräben zum Ablaufen des Wassers gezogen; der Sportplatz wurde eingezäunt und auf der rechten Seite Sitzbänke erstellt. Die spielerischen Leistungen der Vereismannschaften steigerten sich von Jahr zu Jahr.

Die l. Mannschaft und die Jugendmannschaft errangen in der Spielzeit 1947/48 jeweils den Gruppensieg in der A-Klasse Limburg und die Kreismeisterschaft des Sportkreises Limburg.

In der Generalversammlung am 19.1.1952 wurde beschlossen, den Sportplatz zu vergrößern. Die durchzuführenden umfangreichen Erdarbeiten stellten den Verein vor große Probleme. Die Einweihung des neu angelegten Sportplatzes fand am 2.8.1953 in Verbindung mit einem Sportfest statt.

In den folgenden Jahren konnte der Verein zahlreiche große und stolze Erfolge verzeichnen.

Seniorenmannschaft (Mitte der 50 - Jahre)

Im Jahre 1957 errang die l. Mannschaft den Gruppensieg und erreichte damit wieder den Aufstieg in die A-Klasse Limburg. In der A-Klasse spielte die erste Mannschaft in den folgenden Jahren eine bedeutende Rolle, musste allerdings nach 9jähriger Zugehörigkeit im Jahre 1966 zurück in die B-Klasse. Dort war Eisenbach lange unter den bestplacierten Vereinen zu finden und schaffte 1974 den Aufstieg in die A-Klasse, die 1991 in die Bezirksliga umgewandelt wurde und gehört dieser bis zum Jahre 2000 an.

Stolz ist der Verein auf seine Sportanlage mit Flutlicht und Vereinsheim. Die Flutlichtanlage gehört zu den Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und gehört zu den besten Anlagen unseres Kreisgebietes. Nur wer die Details dieser Anlagen und die Schwierigkeiten der heutigen Zeit in Bezug auf freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeit an solchen Objekten kennt, kann ermessen, welche Initiativen notwendig waren, um diese Projekte fertig zustellen und welcher Einsatz und welche Bereitschaft notwendig sind, um die Anlagen zu erhalten bzw. ständig zu pflegen und zu verbessern.

Der Aschenplatz wurde Mitte 1988 abgetragen und in einen Rasenplatz umgewandelt. Zur Einweihung des herrlichen Rasen am 30.7.1989 spielte die komplette A-Nationalelf Bulgariens (u.a. mit Stoitchkov) gegen die erste Mannschaft des TuS Eisenbach. Trotz bravouröser Gegenwehr unterlag der TuS mit 0:11.


Rasenplatzeinweihung

Im Sommer 1991 wurde mit dem Anbau neben dem Vereinsheim begonnen, der seit seiner Fertigstellung als zusätzliches Wirtschaftsgebäude (u.a. beim Bürgerfußballturnier) genutzt wird.

Im Jahre 1993 feierte der Verein sein 70jähriges Jubiläum. Das Fest wurde mit einer Pop-Nacht eröffnet, fand seine Fortsetzung mit dem Kommers in der in den Vereinsfarben grün und weiß geschmückten Festhalle und endete mit dem traditionellen Frühschoppen am Sonntag. Die heimische Presse hob in ihre Berichterstattung die „herausragende" Rolle des Turn- und Sportvereins im vielfältigen Vereinsleben des Dorfes hervor.

Im Januar 1995 kam es zum ersten Spiel einer Jugendmannschaft des TuS gegen ein Bundesliga-Nachwuchsteam. Die D-Jugend spielte im Rahmen des Hallenfußballturniers in der Höchster Ballsporthalle gegen die Gleichaltrigen des Traditionsvereins von Eintracht Frankfurt. Vor 6.000 Zuschauern konnte man in einem sehenswerten Spiel die Niederlage (0:4) in Grenzen halten.

Mitte der neunziger Jahre begann eine sportlich erfolgreiche Pokalzeit des TuS. Die l. Mannschaft konnte 1995 bis ins Halbfinale des Kreispokals einziehen, scheiterte dort aber knapp gegen den alten Rivalen aus Villmar.
Der zweiten Mannschaft gelang es im gleichen Jahr, den klassenhöheren SV Elz in einem dramatischen Viertelfinale im Elfmeterkrimi auf eigenem Platz aus dem Pokal zu werfen und ebenfalls das Halbfinale zu erreichen. Dort musste man den schweren Gang nach Niederbrechen antreten. Was keiner für möglich hielt, wurde zur Gewissheit. Nach spannenden 120 Minuten hatte man den Bezirksoberligisten auf Gegnersplatz mit 4:3 aus dem Rennen geworfen und zog ins Kreispokalfinale ein. Und im Mai 1995 war ein großer, wenn nicht der größte Erfolg in der nun 80jährigen Geschichte des TuS, perfekt:

Die Reserve des TuS Eisenbach holt das Double!
- Meisterschaft und Pokal innerhalb von 4 Tagen -

Nach mäßigem Saisonstart der Reservemannschaft ging es stetig aufwärts und in der Rückrunde begann die große Aufholjagd. Man blieb in der gesamten Rückrunde ohne Niederlage und erzielte dabei 29:3 Punkte! Im letzten Heimspiel wurde gegen den VFR 07 Limburg die Meisterschaft besiegelt.
Hatte man die Meister-Feierlichkeiten gerade hinter sich gebracht, ließ die Reserve drei Tage später auch den Kreispokalsieg folgen. Gegen die SG Nord ging man als leichter Favorit ins Rennen und siegte letztendlich souverän mit 4:1 Toren (3 Treffer durch Mark Petry). Das Double war perfekt! Spielführer Jürgen Deisel nahm aus den Händen des Klassenleiters den Pokal und gleichzeitig die Meisterurkunde entgegen.

Im Rahmen der Saisonvorbereitung spielte die 1. Mannschaft am 5.7.1995 gegen den Regionalliga-Absteiger Rot-Weiss Frankfurt (0:8) und am 27. Juli 1995 sogar gegen den damaligen Bundesligaaufsteiger Fortuna Düsseldorf unter der Leitung von Trainer Alexsander Ristic. Initiiert wurde das Spiel vom damaligen TuS-Trainer Günter Zwirner, der Ristic im Rahmen eiern Arzneimittelspende eines bekannten Frankfurter Pharma-Unternehmens für Kroatien kennen lernte und den Traditionsverein zum Nulltarif verpflichten konnte. Der Bundesligist trat mit Spielern wie Georg Koch, Andre Winkhold oder auch dem 17-fahcen Nationalspieler Frank Mill in Eisenbach an. Der absolute Höhepunkt war aber das Debüt von Stürmerstar Darko Pancev, der seinerzeit gerade für eine Ablösesumme von 1,5 Mio. DM von Inter Mailand and en Rhein gewechselt war. Vor über 600 Zuschauern kam Fortuna Düsseldorf zu einem 14:0 Sieg. Erwähnung fand diese Spiel in sämtlichen überregionalen Zeitungen wie FAZ oder auch dem Kicker.

Fortuna Düsseldorf

Am 21. Juni 1996 trat der bisherige l. Vorsitzende Günter Hofmann im Rahmen der Generalversammlung aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Aufgrund seiner Krankheit war ihm eine weitere Amtszeit nicht vergönnt und Uwe Erwe wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Günter Hofmann zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Nur wenig später musste der Verein einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Günter Hoffmann verstarb am 17. Juli 1996 im Alter von nur 53 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Er gehörte 40 Jahre dem TuS an. Neben seiner aktiven Laufbahn als Spieler in sämtlichen Mannschaften des TuS, war er Jugendbetreuer, Spielausschussvorsitzender und fungierte 14 Jahre als Vorsitzender.. Beim Bau des neuen Rasenplatzes erwarb sich Günter Hofmann ebenso große Verdienste wie bei der Renovierung und Erweiterung des Sportheims. Die auch heute noch finanziell gesunde Basis des Vereins ist nicht zuletzt auf seine sorgfältige Arbeit und sein unerschütterliches Engagement zurückzuführen. Er genoss großes Ansehen im Verein und pflegte stets den Kontakt zu den Mitgliedern. Sein Motto war bezeichnend für seine Einstellung:

„Ich bin wohl Vorsitzender des Vereins, sehe mich aber in allererster Linie als erster Diener".

Unter großer Anteilnahme der Vereinsmitglieder und der Eisenbacher Bevölkerung wurde Günter Hofmann am 22. Juli 1996 zu Grabe getragen. Sein Geist lebt noch heute im TuS weiter. Im Achtelfinale des Kreispokals traf man in der Saison 1997/98 auf den damaligen Oberligisten RSV Würges. Der drei Klassen höher angesiedeltes Gast tat sich während der gesamten Spielzeit äußerst schwer, und konnte erst in den letzten Spielminuten das Ergebnis auf 4:0 erhöhen.

Zu Beginn des Jahres 1998 erhielt die A/B-Jugend des TuS eine Einladung, der Frankfurter Eintracht, im Rahmen des Hessen Cups 1998 in der Ballsporthalle Höchst ein Einlagespiel zu bestreiten. In der fast ausverkauften Halle war man dem Gegner aus Würzburg klar überlegen und erzielte einige schöne Treffer. Im Anschluß an das Spiel ging es zusammen mit Betreuer Lothar Wagner, dem 2. Vorsitzenden Jürgen Deisel und dem 1. Vorsitzenden Uwe Erwe, auf dessen Vermittlung das Spiel zustande kam, zur Stärkung in den VIP-Raum. Dort hatte man die Gelegenheit, Gespräche mit verschiedenen Bundesligaspielern und Trainern zu führen.

Im Januar 1998 fand zum ersten Mal im Anbau des Sportheims ein „Hüttenabend“ statt. Diese Veranstaltung findet sich seitdem als fester Bestandteil im Eisenbacher Veranstaltungskalender wieder und wird alljährlich zu Beginn des Jahres durchgeführt. Damit konnte der TuS neben dem traditionellen Bayerischen Abend im November jedes Jahres ein weiteres Highlight im gesellschaftlichen Leben des Dorfes etabliert.

Im Frühjahr 1998 fanden auf dem TuS-Gelände das Kreispokalendspiel der Mädchen sowie das Bezirkspokalendspiel der Damen statt. Im Juni 1998 war der TuS Ausrichter der Kreispokal-Endspiele der Senioren. Die Verantwortlichen des Kreisfußballauschusses waren sowohl von der Organisation der Veranstaltung als auch der Präsentation der Sportanlage sehr angetan und zollten dem TuS großes Lob.

Sportlich war die Saison 1997/98 durchwachsen. Unter der Leitung von Trainer Norbert Reitz gelang es erst in den letzten Spielen, die Abstiegsgefahr zu bannen. Die Reserve wurde Vizemeister, verspielte den Titel etwas leichtfertig aufgrund mangelnden Trainingseifers.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens im Jahr 1998 war der TuS Ausrichter der Kreispokalendspiele. Die Verantwortlichen des Kreisfußballausschusse waren sowohl von der Organisation als auch der Präsentation der Sportanlage sehr angetan und zollten dem TuS großes Lob.

Mittelpunkt des Jahres 1998 bildeten die Festivitäten zum 75-jährigen Bestehen des Vereins. Das harmonische Fest wurde von der Eisenbacher Bevölkerung zu den verschiedenen Veranstaltungen sehr gut besucht, insbesondere der schöne Festumzug als auch der anschließende „Dämmerschoppen“ ist allen noch in guter Erinnerung.

Fuballerischer Höhepunkt des Festjahres bildete eine Freundschaftsspiel gegen die Offenbacher Kickers, die über 500 Zuschauer bekamen herrliche Tore geboten.

Sportlich setzte man ab Beginn der Saison 1998/99 auf die Trumpfkarte „Jugend“, es wurden etliche Spieler aus der A-Jugend in den Seniorenbereich integriert. Der TuS war sich bewusst, dass mit diesem Konzept die Gefahr einer eine sportlich schwierigen Zeit gegeben war. Diese Neuausrichtung wurde in der Generalversammlung 1998 den Mitgliedern vorgestellt und von diesen auch mitgetragen. Aufgrund einer disziplinierten Mannschaftsleistung konnte schon frühzeitig der Klassenerhalt gesichert werden.

Nach Ablauf der Saison 1998/99 wurde Trainer Norbert Reitz auf eigenen Wunsch nach 3 Jahren vorbildlicher Arbeit verabschiedet, der bisherige Jugendleiter Michael Kaiser trat die Nachfolge an.

Im Frühjahr 2000 verstarb für alle überraschend der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des TuS, Erwin Berninger. Er leitete den Verein fast anderthalb Jahrzehnte, als er 1982 aus gesundheitlichen Gründen die Vereinsführung an Günter Hoffmann abgeben mußte. Erwin Berninger gehörte dem TuS mehr als 50 Jahre an, davon viele Jahre als aktiver Fußballer (u.a. Spieler der Meistermannschaft der A-Klasse Limburg 1951/52). Nach seiner aktiven Tätigkeit im Spielauschuß wurde er 1969 zum ersten Vorsitzenden gewählt. In seiner Amtszeit wurde der Grundstein des Vereinsheims gelebt, welches 1973 eingeweiht werden konnte. Ein weiteres wichtiges Ereignis in seiner Zeit als Vorsitzender war die Errichtung der Flutlichtanlage im Jahre 1979.Bis zuletzt setzte er sich mit großem Engagement für die Belange „seines „ Vereins ein, immer wenn er gebraucht wurde, stand er dem Verein mit Rat und Tat zur Seite und versäumte kaum einen Arbeitseinsatz und kein Heimspiel.

Sportlich endete die Saison 1999/2000 mit einer großen Enttäuschung. Nach erfolgreichem Saisonbeginn wurde der TuS von großem Verletzungspech verfolgt. Personell geschwächt spielte man eine äußerst schlechte Rückrunde und musste mit dem abschließenden 15. Tabellenplatz (unglücklicherweise die schlechteste Platzierung in der gesamten Saison) in die Relegation, wo nach zwei schwachen Spielen gegen den TuS Obertiefenbach der Abstieg besiegelt wurde. Nach 26-jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga Limburg (ehemals A-Klasse) musste man den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten.
Finanziell traf es den TuS zum Ende des Jahres 2000 knüppeldick. Es wurde eine Dachreparatur des Sportheims erforderlich, die mit über 40.000 DM zu Buche schlug. Trainer Michael Kaiser beendete nach der Saison 2000/2001 aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit, bleibt dem TuS seit dem aber als Jugendtrainer erhalten.

Sportlich belegte man in den letzten beiden Spielzeiten die Plätze 3 und 5.
Im November 2001 verstarb im gesegneten Alter von 89 Jahren Hermann Kreiss. Er war mehr als 40 Jahre Mitglied des TuS und galt als einer der zuverlässigsten überhaupt. „Er war bis ins hohe Alter als Platzwart und Hausmeister dafür zuständig, dass die Fußballer stets beste Bedingungen vorfanden. Außerdem übernahm er nach den Trainingszeiten noch den Wirtschaftsdienst im Sportheim. Wie viel Anerkennung und Dank er mit seiner Arbeit erwarb, zeigt die Tatsache, dass er für alle Mitglieder, insbesondere für die jungen, der „OPA“ war. Auch nach seiner Amtszeit nahm er immer Anteil am Vereinsleben.

Als neuer Trainer konnte ab der Spielzeit 2001/2002 mit Ingo Wassum eine aus vielen Spielen gegen den TuS Steinfischbach bekannte Persönlichkeit verpflichtet werden, der den TuS auch im Jubiläumsjahr 2003 trainiert.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2002 wurde der langjährige Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Fredy Hartmann auf eigenen Wunsch verabschiedet. Er hatte dieses Amt seinerzeit von „Opa“ Fuhrmann übernommen und über 12 Jahre inne, daneben hat er sich als Mitbegründer des Bürgerfußballturniers große Verdienste erworben.

Aufgrund der Flutkatastrophe im Osten Deutschlands im Jahre 2002 entschloß sich der TuS, die Einnahmen aus zwei Heimspielen den Opfern zur Verfügung zustellen. Inklusive zusätzlicher Spenden erbrachte die Aktion einen Erlöse von 500 Euro. Welches dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung gestellt werden konnte.

Weitere sportliche Erfolge außerhalb des Fußballs erwarb sich der TuS in den letzten Jahren durch einige Siege und etliche gute Platzierungen beim Vereinsschießen, dem Bürger-Kegelturnier (Siege in den Jahren 1993 sowie 1998-2003 - sechs Jahre hintereinander -) und dem Bürger-Tischtennis-turnier (Sieger 1994 und 1996).

Im Jubiläumsjahr 2003 wies der TuS über 300 Mitglieder aus, geleitet wird der Verein seit 1996 von Uwe Erwe.


Die wichtigsten TuS-Ereignisse ab 2004 werden nach und nach an dieser Stelle ergänzt.

Die Aktivitäten und Errungenschaften des TuS genießen in Eisenbach seit jeher großes Interesse. Der TuS steht oft im Blickpunkt der interessierten Dorföffentlichkeit. Seine sportlichen Leistungen obliegen stets einer kritischen Beobachtung in Eisenbach. Mit ein wenig Stolz blickt man auf die vergangenen 95 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Der TuS wünscht sich eine gute Weiterentwicklung, verbunden mit der Hoffnung, dass der Fußball auch in Zukunft seine Faszination behält und den Kindern und Jugendlichen eine fußballerische Perspektive in Eisenbach geboten wird. Das Leben des Vereins muss auch weiterhin von einer harmonischen Vereinsarbeit geprägt sein.
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